Archiv – Januar 2023

#35

#35
Unser #weeklycamaro #35 zeigt eine Winterszene. Auf einer lichten Eisfläche befinden sich vier scherenschnittartige Figuren auf Schlittschuhen, collagiert aus Zeitungspapier und überstrichen mit schwarzbrauner Farbe. Drei Musiker mit Bowlerhüten spielen auf Blasinstrumenten, während eine weibliche Figur mit einem opulenten Hut und dicken, elegant schwingendem Mantel vor dem Trio fährt. Die dunklen Gestalten bilden einen Kontrast zur weißen, vom Geäst eingerahmten Eisfläche. Aschermittwoch-Blues stellt „eine melancholische Reminiszenz an die Breslauer Jahre Camaros“ dar.

(Christiane Heuwinkel: Die Welt des Scheins. Ein Camaro-Alphabet, in: Alexander Camaro. Die Welt des Scheins, 2022, S.31.

[Alexander Camaro, Aschermittwoch-Blues, 1973, Mischtechnik, Collage, Acryl auf Leinwand, 160x200cm  © Camaro Stiftung]

[EN]
Our #weeklycamaro #35 thematizes a winter scene. On a sparse ice surface four scissor-like figures on ice skates, collaged from newsprint and covered with black-brown paint. Three musicians in bowler hats play windinstruments, while a female figure with an opulent hat and thick, elegantly swinging coat moves in front of thetrio. The dark shapes form a contrast to the white, light ice surface framed by the branches. Aschermittwoch-Blues is “a melancholic reminiscence of the Wroclaw years of Camaros”.

#34

Eine weibliche Figur nimmt „Im Lichtkegel“ das Bildzentrum ein. In ihrer linken Hand hält sie eine Peitsche. Sowohl das Kostüm als auch der Hintergrund suggerieren eine Manege – die weibliche Figur bekommt Züge eines Zirkusdirektors.
Die zurückgenommenen, hellen Pastelltöne und die Farbe weiß sind in den Werken Camaros in den 1970er Jahren dominierend.
Das Gemälde wird in der derzeitigen Ausstellung „abstraktion-figuration / werner berges und alexander camaro“ im Camaro Haus gezeigt, welche wir bis zum 23.02.2023 verlängern!

[Alexander Camaro, Im Lichtkegel, 1973, Acryl auf Leinwand, 200x160cm, Foto: Eric Tschernow © Camaro Stiftung]

[EN]
A female figure occupies the centre of the painting „in the cone of light“. In her left hand she holds a whip. Both, the costume and the background, suggest an arena with that the figure assume features of a circus director.
The light pastel tones as well the white color dominate Camaro´s work in the 1970s.
Our #weeklycamaro #34 is shown in the current exhibition „abstraction-figuration / werner berges and alexander camaro“ in the Camaro House – which is extending until 23.02.2023.

#33

Aus brauntönigen, weißen und schwarzen Flächen setzt sich unser #weeklycamaro #33 zusammen. Es gehört zu einer Reihe von abstrakten Werken Camaros aus den 1960er Jahren, die mit Chiffren und Zeichen gekennzeichnet sind und sich Elemente der Musik zum Thema macht. In den Werken „Gamba“, „Tam-Tam“, „Orchestrion“ oder „Chitarra“ verselbständigen sich Instrumente zu teilweise wiederkehrenden Formen- und Farbgebilden und in den Werken „Moderato“, „Andante“ und „Largo“ wird die Synthese von Klang und Klangkörpern ins Bildhafte übertragen.
Camaro erhielt mit jungen Jahren in Breslau Zeichen- und Violinunterricht, was er (neben dem Kunststudium bei Otto Mueller begleitend) am Breslauer Konservatorium vertiefte.

[Alexander Camaro, Gamba, 1967, Öl auf Leinwand, 180x125cm, Foto: Robert Sommer © Camaro Stiftung]

[EN]
Composed of brown surfaces, black and white, our #weeklycamaro #34 belonges to a series of abstract paintings from the 1960s, which consist of ciphers and signs and contain themes of music. In the art works „Gamba“, „Tam-Tam“, „Orchestrion“ or „Chitarra“ instruments formed out by forms and coulours. In the paintings „Moderato“, „Andante“ and „Largo“ the synthesis of sound and sound bodies is transferred into the visual.
Alexander Camaro himself played violin at a young age and studied violin at Wroclaw Conservatory besides his studies of art under Otto Mueller.

#32

Unser #weeklycamaro #32 reiht sich in die sogenannten „Formelbilder“ ein, die zwischen 1969 und 1969 entstanden. Contra ist auf wenige Elemente reduziert: vor einem monochromen Hintergrund erstrecken sich zwei Formen, die in ihrer Gestalt und Farbigkeit dualisieren. Der Titelzusatz „Prinzip: männlich-weiblich“ bestätigt die antagonistische Gegenüberstellung des Bildinhalts. Alexander Camaro äußerte sich selbst zu dem Werk: „Dieses Bild, das in der Form sparsam ohne jedes bestechende Beiwerk ist, regte mich in den letzten Jahren an, ins ›Technische‹ zu stoßen.(…) Hier ist wenig mehr, die große Form schwingt, die sparsame Farbgebung – immer einfacher werden. (… und) unsere Zeit auf die knappste Formel bringen. Erde, Luft, Durchsichtigkeit, leerer Raum.“

(Camaro. Bilder, Aquarelle, Graphik, Ausstellungskatalog Akademie der Künste, Berlin, 1969, S.90 sowie Alexander Camaro: Die Welt des Scheins“, Christiane Heuwinkel (Hg.), Ausstellungskatalog, Hirmer Verlag, 2022, S. 42)

[Alexander Camaro, Contra (Prinzip: männlich – weiblich), 1959, Öl auf Leinwand, 125,5×150,5 cm, Foto: Felix Broede © Camaro Stiftung]

[EN]
Our #weeklycamaro #32 is one of the so-called“formula paintings” created between 1969 and1969. „Contra“is reduced to few elements: in front of a monochrome background, two forms stretch out, which are dualisticin shape and colour. The title addition „principle: male-female“ confirms the antagonistic comparison of thepainting content. Alexander Camaro himself commented on his art work: “This painting, which is sparing inform without any captivating accessories, has inspired me in recent years to move into the ‹technical›. (. .. )There is little more here, the large form vibrates, the sparing colouring – becoming ever simpler. (. . .and) bringing our time to the tiniest formula. Earth, air, transparency, empty space.”