von anja

#41

Auf einem zusammengeklappten Tisch sitzend wurde Camaro 1962/63 von Lothar Wolleh fotografiert. Unser #weeklycamaro #41, eine Übermalung dieser Fotografie durch Camaro, verdeutlicht den künstlerischen Austausch zwischen dem Künstler und dem Fotografen.
Mit der Übermalung schafft Camaro eine neue Situation: die Szene findet nun vor einer Holzwand statt, im Hintergrund ragen Tannen in die Höhe. Der Tisch wandelt sich in ein Rouletterad. Fliege und Zylinder schmücken den nun bärtigen Protagonisten.

[Alexander Camaro, Übermalung der Fotografie von Lothar Wolleh (1962), in den 1970er Jahren, Kohle und Kreide auf fotografischen Leinen, 100×100 cm
© Lothar Wolleh Estate]

[EN]
Sitting on a folded table, Camaro was photographed by Lothar Wolleh in 1962/63. Our #weeklycamaro #41, which is a portrait, photographed by Wolleh, and painted over by Camaro, illustrates the artistic exchange between the artist and photographer. In that time, Lothar Wolleh portraited Camaro several times, for example in Hameln during an exhibition by Camaro in 1964.
With the overpainting, Camaro creates a new situation: the scene now takes place in front of a wooden wall, with fir trees in the background. The table turns into a roulette table wheel. Bow tie and cylinder adorn the now bearded protagonist.

Weitere aktuelle Ausstellungen in der Camaro Stiftung

Ausstellung
19. April 2024 – 26. Juli 2024
Die Kraft der Melancholie. Alexander Camaro und Seelenverwandte
Vernissage: 18.04.2024 um 18 Uhr Ausstellungsdauer: 19.04.-26.07.2024   Eine Ausstellung mit Arbeiten von: Hermann Bachmann, Kurt Bunge, Alexander Camaro, Werner Heldt, Karl Hofer, Ulrich Knispel, Curt Lahs, Oskar Moll, Paul Strecker, Horst Strempel und Mac Zimmermann.   Melancholie ist ein Gemütszustand – angesiedelt irgendwo zwischen Traurigkeit und Träumerei. Sie kommt und geht und ist etwas vom Schönen im Leben – etwas, das kreativ machen kann. Dieser besonderen Atmosphäre geht die Ausstellung nach, indem sie Werke zeigt, die von einem besonderen melancholischen Kolorit zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit geprägt sind. Alexander Camaro wurde immer wieder als großer Melancholiker bezeichnet, sein Schaffen als seltener Sonderfall betrachtet. Im westlichen Nachkriegsstaat blieb er mit seinen gegenstandsbezogenen Bildern in den Augen der Kunstkritik lange eine „interessante Ausnahme, ein distinguiertes Überbleibsel“ (Anthony Thwaites, 1961) der Zwischenkriegsmoderne. Der Blick auf das künstlerische Schaffen der Stadt Halle (Saale), ihrer renommierten Kunsthochschule Burg Giebichenstein und dem Neuaufbau der bedeutenden Sammlung des Kunstmuseum Moritzburg nach 1945, wirft ein neues Licht auf diese Sonderrolle, die sich Alexander Camaro in Berlin zunächst nur mit gegenständlich arbeitenden Künstlern wie Werner Heldt und Karl Hofer teilte. Bereits im Jahr 1947 erwarb das Kunstmuseum Moritzburg Gemälde von Alexander Camaro. Durch den Erwerb seiner Werke, aber auch von Arbeiten Horst Strempels, Werner Heldts, Curt Lahs‘ und Karl Hofers, entstand eine Stimmung innerhalb der Sammlung, die mit dem Begriff der Melancholie beschrieben werden kann und später das Kunstschaffen in der Saalestadt maßgeblich beeinflusste. Für die ausgestellten Maler aus dem Kreis und Umfeld der „Halleschen Schule“, Hermann Bachmann, Kurt Bunge oder Ulrich Knispel, überwog nach 1945 allerdings nur für kurze Zeit die künstlerische Freiheit und Selbstbestimmung – ein Klima, das zu einem besonderen Stimmungsbild ihrer Malerei – und gewissermaßen zu einer Seelenverwandtschaft mit Alexander Camaro führte. Kuratiert wurde die Ausstellung von Matthias Rataiczyk, Leiter Kunsthalle „Talstrasse“, Halle (Saale) und Dr. Anna Krüger, Camaro Stiftung, Berlin.       *Durch die Teilnahme an der Veranstaltung erklären Sie sich mit der möglichen Veröffentlichung von Bildmaterial, auf dem Sie abgebildet sind, einverstanden.*  MehrTeilenTermin speichern