von anja

#46

„In den Kulissen“ warten zwei Figuren auf ihren Bühneneinsatz. Der Künstler ermöglicht mit diesem Gemälde einen ungewohnten Blick in und auf die Theaterwelt. Es wird ein Zwischenmoment festgehalten, der dem Theaterbesucher normalerweise verwehrt bleibt.
Die in Brauntönen gehaltenen Kulissenwände und der Bühnenboden entsprechen einer realräumlichen Architektur. Sie werden durch links und rechts Szenenrahmende, farbintensive Ornamente kontrastiert und verwandeln die Szene hinter der Bühne selbst in ein Theater.*

Unser #weeklycamaro #46 gehört zum Bilderzyklus „Hölzernes Theater“ und wird in der derzeitigen gleichnamigen Ausstellung im Camaro Haus gezeigt.

(*Agnes Kern: Studien zum bildnerischen Werk von Alexander Camaro. Das Hölzerne Theater als Ort der Erinnerung Magisterarbeit, S.62f.)

[Alexander Camaro, In den Kulissen (Hölzernes Theater), Tempera auf Karton, 85,2 × 59,7 cm
Foto: Eric Tschernow, © Camaro Stiftung]

[EN]
„In the backdrops“, two figures wait for their entrance on stage. With this painting, the artist provides an unusual view into and of the theater world. It captures an in-between moment that is normally denied to theatergoers. The backdrop walls and stage floor in shades of brown correspond to real spatial architecture. They are contrasted by intensely colored ornaments framing the scene on the left and right, transforming the scene behind the stage into a theater itself.*

Our #weeklycamaro #46 belongs to the painting cycle „Wooden Theater“ and is shown in the current exhibition of the same name in the Camaro House.

Weitere aktuelle Ausstellungen in der Camaro Stiftung

Ausstellung
14. Februar 2025 – 28. März 2025
Ulrich Baehr „Comix: Besuch in russischen Wohnzimmern 2019-2024“
Pop-Up Ausstellung im Camaro Haus Ausstellungsdauer: 14.02.-28.03.2025 Vernissage: 13.02.2024 um 18 Uhr   Bereits seit den 1960er-Jahren behandelt der Maler Ulrich Baehr Themen mit politischen und zeithistorischen Bezügen. Nun kommt er in seinem comic-artigen Bilderzyklus „Comix: Besuch in russischen Wohnzimmern“ darauf zurück. Eine zentrale Frage, die sich Ulrich Baehr dabei stellt, lautet: wie tickt die russische Zivilgesellschaft? Baehrs traumartige Gemälde aus dieser Serie wirken trotz ihres satirischen Hintersinns bedrückend: Sie lassen in persönliche und vertraute Räume der russischen Zivilgesellschaft blicken und überschatten diese wortwörtlich. Intime Wohnräume werden von bedrohlichen Gesichtszügen Putins, Lenins oder Stalins heimgesucht und stellen die russische Zivilgesellschaft gesichtslos und anonym dar. Alle Werke sind von dem Entkommen aus dieser Enge geprägt. Menschen ergreifen die Flucht vor (lauernden) Gefahren, wie Korruption, Gewalt und nationalistischer Propaganda, die politische Machthaber brachten – oder bringen werden? Begonnen 2019 und seither fortgesetzt, hat die Serie seit dem Überfall auf die Ukraine 2022 beklemmende Aktualität erfahren und lässt diese Frage immer wieder neu aufleben. Ulrich Baehr (*1938) gehört dem Kritischen Realismus an, welcher gezielt soziale Missstände darstellt und somit nicht nur zeigt, wie die Welt ist, sondern auch fragt, wie sie besser sein könnte. Nach seinem Studium an der staatlichen Hochschule für bildende Künste Berlin und an der Freien Universität Berlin wurde er Mitbegründer der Galerie Großgörschen 35 (1964-68) und der Gruppe Aspekt (1972-78). Auch unterrichtete er an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig, an der Hochschule der Künste Berlin und an der Fachhochschule Hannover Bildende Kunst. Sein Atelier befindet sich am „Checkpoint Charlie“ in Berlin.     *Durch die Teilnahme an den Veranstaltungen erklären Sie sich mit der möglichen Veröffentlichung von Bildmaterial, auf dem Sie abgebildet sind, einverstanden.MehrTeilenTermin speichern