von anja

#40

Camaro zitiert in unserem #weeklycamaro #40 die antike Priesterin im Orakel von Delphi und platziert sie an den Strand. Vor der in Flächen aufgelösten Landschaft „schaut (die) weise Frau die Betrachter:innen in der klassischen Melancholiepose mit aufgestützter Hand unvermittelt an“*.
Pythia begegnet uns mit einem geheimnisvollen Lächeln. „Was prophezeit nun die geheimnisvolle Priesterin (…)? Vielleicht das nicht zu entschlüsselnde Geheimnis des Bildes, das der Künstler einmal in einem Gedicht gefasst hat: Ein gutes Bild trägt ein Geheimnis“*.

„Pythia am Strand“ ist noch bis zum 18.06.2023 in der Retrospektive „Alexander Camaro. Die Welt de Scheins“ im Angermuseum zu sehen.

(*Christiane Heuwinkel: Die Welt des Scheins. Ein Camaro-Alphabet, in: Alexander Camaro, Die Welt des Scheins, 2022, S. 39.)

[Alexander Camaro, Pythia am Strand, 1974, Mischtechnik, Aquatec auf collagierter Leinwand, 160x200cm
© Camaro Stiftung]

[EN]

Camaro quotes in the painting „Pythia am Strand“ the ancient priestess in the Oracle of Delphi and places her on the beach. In front of a landscape dissolved in areas, the „wise woman looks a the viewer in the classic melancholy pose and her head rest on one hand.“
Pythia, the fortune-telling priestess, interacting with a mysterious smile. „What does the (…) priestess prophesty? (…) Perhaps the paintings secret that cannot be deciphered? The artist himself once said: a good painting carries a secret“.

Weitere aktuelle Ausstellungen in der Camaro Stiftung

Ausstellung
14. Februar 2025 – 28. März 2025
Ulrich Baehr „Comix: Besuch in russischen Wohnzimmern 2019-2024“
Pop-Up Ausstellung im Camaro Haus Ausstellungsdauer: 14.02.-28.03.2025 Vernissage: 13.02.2024 um 18 Uhr   Bereits seit den 1960er-Jahren behandelt der Maler Ulrich Baehr Themen mit politischen und zeithistorischen Bezügen. Nun kommt er in seinem comic-artigen Bilderzyklus „Comix: Besuch in russischen Wohnzimmern“ darauf zurück. Eine zentrale Frage, die sich Ulrich Baehr dabei stellt, lautet: wie tickt die russische Zivilgesellschaft? Baehrs traumartige Gemälde aus dieser Serie wirken trotz ihres satirischen Hintersinns bedrückend: Sie lassen in persönliche und vertraute Räume der russischen Zivilgesellschaft blicken und überschatten diese wortwörtlich. Intime Wohnräume werden von bedrohlichen Gesichtszügen Putins, Lenins oder Stalins heimgesucht und stellen die russische Zivilgesellschaft gesichtslos und anonym dar. Alle Werke sind von dem Entkommen aus dieser Enge geprägt. Menschen ergreifen die Flucht vor (lauernden) Gefahren, wie Korruption, Gewalt und nationalistischer Propaganda, die politische Machthaber brachten – oder bringen werden? Begonnen 2019 und seither fortgesetzt, hat die Serie seit dem Überfall auf die Ukraine 2022 beklemmende Aktualität erfahren und lässt diese Frage immer wieder neu aufleben. Ulrich Baehr (*1938) gehört dem Kritischen Realismus an, welcher gezielt soziale Missstände darstellt und somit nicht nur zeigt, wie die Welt ist, sondern auch fragt, wie sie besser sein könnte. Nach seinem Studium an der staatlichen Hochschule für bildende Künste Berlin und an der Freien Universität Berlin wurde er Mitbegründer der Galerie Großgörschen 35 (1964-68) und der Gruppe Aspekt (1972-78). Auch unterrichtete er an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig, an der Hochschule der Künste Berlin und an der Fachhochschule Hannover Bildende Kunst. Sein Atelier befindet sich am „Checkpoint Charlie“ in Berlin.     *Durch die Teilnahme an den Veranstaltungen erklären Sie sich mit der möglichen Veröffentlichung von Bildmaterial, auf dem Sie abgebildet sind, einverstanden.MehrTeilenTermin speichern