von anja

#22

Das Bildnis von Liselore entstand 1938. Alexander Camaro stellte seine Tanzpartnerin und Lebensgefährtin (1933 bis 1945) in dem Gemälde als mondäne und ernsthafte junge Frau sitzend in Denkerpose dar. „Bergmann war für Camaro nicht Muse, sondern ebenbürtige, künstlerische Partnerin. Beide teilten die Auffassung einer engen, symbiotischen Verbindung von Kunst und Leben“. (Agnes Kern,  2022)
Eine Werbekarte verdeutlicht die Tätigkeit des Tanzpaares auf Frontbühnen.
Gemeinsam mit Liselore Bergmann trat Camaro ab 1935 mit einem kleinen Ensemble als „Tanzpaar Kamaroff“ auf.
In volkstümlicher Kostümwahl werden sie auf der illustrierten Werbekarte gezeigt, die zugleich auf das Repertoire – den aufgeführten Bauerntanz – hinweist.

 

[Alexander Camaro, Bildnis Liselore, 1938, Öl auf Leinwand, 85,5x66cm
© Camaro Stiftung /Foto: Felix Broede]

 

[EN]

Camaro painted the portrait of Liselore in 1938. There he depicted his former dance and life partner Liselore Bergmann (1933 until 1945) as a sophisitcated and serious young woman, sitting in a thinker pose. „Bergmann was not a muse for Camaro, but an equale artisitc partner. Both shared the idea of a close, symbiotic connection of art and life.“ (Agnes Kern, 2022)

The activity of the dance couple on front stages is clarified with an advertising card, on which they are shown in traditionell costumes. Onwards 1935 Camaro performed together with Liselore Bergmann as „dance couple Kamaroff“.

Weitere aktuelle Ausstellungen in der Camaro Stiftung

Ausstellung
19. April 2024 – 26. Juli 2024
Die Kraft der Melancholie. Alexander Camaro und Seelenverwandte
Vernissage: 18.04.2024 um 18 Uhr Eine Ausstellung mit Arbeiten von: Hermann Bachmann, Kurt Bunge, Alexander Camaro, Werner Heldt, Karl Hofer, Ulrich Knispel, Curt Lahs, Oskar Moll, Paul Strecker, Horst Strempel und Mac Zimmermann.   Melancholie ist ein Gemütszustand – angesiedelt irgendwo zwischen Traurigkeit und Träumerei. Sie kommt und geht und ist etwas vom Schönen im Leben – etwas, das kreativ machen kann. Dieser besonderen Atmosphäre geht die Ausstellung nach, indem sie Werke zeigt, die von einem besonderen melancholischen Kolorit zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit geprägt sind. Alexander Camaro wurde immer wieder als großer Melancholiker bezeichnet, sein Schaffen als seltener Sonderfall betrachtet. Im westlichen Nachkriegsstaat blieb er mit seinen gegenstandsbezogenen Bildern in den Augen der Kunstkritik lange eine „interessante Ausnahme, ein distinguiertes Überbleibsel“ (Anthony Thwaites, 1961) der Zwischenkriegsmoderne. Der Blick auf das künstlerische Schaffen der Stadt Halle (Saale), ihrer renommierten Kunsthochschule Burg Giebichenstein und dem Neuaufbau der bedeutenden Sammlung des Kunstmuseum Moritzburg nach 1945, wirft ein neues Licht auf diese Sonderrolle, die sich Alexander Camaro in Berlin zunächst nur mit gegenständlich arbeitenden Künstlern wie Werner Heldt und Karl Hofer teilte. Bereits im Jahr 1947 erwarb das Kunstmuseum Moritzburg Gemälde von Alexander Camaro. Durch den Erwerb seiner Werke, aber auch von Arbeiten Horst Strempels, Werner Heldts, Curt Lahs‘ und Karl Hofers, entstand eine Stimmung innerhalb der Sammlung, die mit dem Begriff der Melancholie beschrieben werden kann und später das Kunstschaffen in der Saalestadt maßgeblich beeinflusste. Für die ausgestellten Maler aus dem Kreis und Umfeld der „Halleschen Schule“, Hermann Bachmann, Kurt Bunge oder Ulrich Knispel, überwog nach 1945 allerdings nur für kurze Zeit die künstlerische Freiheit und Selbstbestimmung – ein Klima, das zu einem besonderen Stimmungsbild ihrer Malerei – und gewissermaßen zu einer Seelenverwandtschaft mit Alexander Camaro führte. Kuratiert wurde die Ausstellung von Matthias Rataiczyk, Leiter Kunsthalle „Talstrasse“, Halle (Saale) und Dr. Anna Krüger, Camaro Stiftung, Berlin.   anschließend findet unser Aperitivo statt. (Weitere Informationen dazu folgen in Kürze)   *Durch die Teilnahme an der Veranstaltung erklären Sie sich mit der möglichen Veröffentlichung von Bildmaterial, auf dem Sie abgebildet sind, einverstanden.*  MehrTeilenTermin speichern