von anja

#16

Unser #weeklycamaro #16, verdeutlicht in einer kontextuellen Betrachtung Camaros interdisziplinäres Arbeiten.
In dem Gemälde „Schaubude“ von 1946 steht der Schaubudenbesitzer im Vordergrund und präsentiert die Kuriosität: links neben ihm befindet sich eine Frau ohne Unterleib auf einem Sockel unter einem Glas. Illusion und Faszination der Vergnügungswelt vereinen sich in diesem malerischen Werk.

Das Motiv „Dame ohne Unterleib“ wurde in einer der ersten Kabarettnummern in dem 1949 von Camaro mitgegründeten Künstlerkabarett „Die Badewanne“ aufgegriffen und in aktuelle Themen umgewandelt. Im Künstlerkabarett kamen die verschiedenen Disziplinen Malerei, Literatur, Musik und Tanz zur Geltung.
In einer Schwarz-Weiß-Fotografie von Johannes Lederer ist zu erkennen, dass der Kopf von Katja Meirowksy auf einem schwarzen Sockel platziert wurde. Ihr Kopf spricht monoton den Text von Johannes Hübner. Dort offeriert sie ihre Leidensgeschichte –sie wurde von ihrem Budenbesitzer verlassen.
Kurze Zeit später machte Camaro dieses Motiv in einem Siebdruck erneut zum Bildinhalt.
In Anlehnung dessen, wurde 2014 „die Dame ohne Unterleib“ in der Ausstellung „Berlin Surreal…“  in einer Videoinstallation mit in die Ausstellungsarchitektur einbezogen.

[Alexander Camaro, Schaubude, 1946, Öl auf Hartfaser, 112,5x150cm (c) Camaro Stiftung / VG Bild-Kunst Bonn
„Die Dame ohne Unterleib“, Foto: Johannes Lederer, (c) Herzattacke e.V.
Ausstellungsansicht v.l.n.r.: Videoinstallation / Schaubude / Alexander Camaro, o.T., um 1950, Styropor-Druckstock, 64,8×50,1cm (c) Camaro Stiftung / VG Bild-Kunst Bonn]

 

[EN]

 

Our #weeklycamaro #16 clarifies Alexander Camaros interdisciplinary work in a contextual perspective.
In the painting „show booth“ from 1946, the owner of the show booth stands in the foreground and presents the curiosity left next to him: a woman without abdomen on a pedestal under a glass. Here, illusion and fascination of the world of entertainment are united.
The motif of „woman without abdomen“ was taken up in one of the first cabaret numbers in the artist cabaret „The Bathub“ (co-founded by Camaro in 1949) and transformed into current themes. In the artists cabaret the different disciplines of painting, literature, music and dance were part of the program.
On a black-white-photography by Johannes Lederer we discover the head of Katja Meirowsky on a black pedestal. Her head speaks monotonous a text by Johannes Hübner. There she offers her story of suffering: she was abandoned by her lover and booth owner.
Shortly after Camaro used the motif in a silk-screen printing and in 2014 the Camaro foundation showed „Woman without abdomen“ as video installation was included in the architecture of the exhibition „Berlin Surreal…“.