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Ausstellung

Unica Zürn – Camaro – Hans Bellmer in Berlin

Arbeiten der 40er bis 60er Jahre

27. Februar 2016 – 6. Juli 2016Camaro Haus, Potsdamer Str. 98 A, 10785 Berlin

Unica Zürn zum 100. Geburtstag

Alexander Camaro, Unika Z. I, 1950, Camaro Stiftung
© Camaro Stiftung/VG Bild-Kunst, Bonn 2016

Unica Zürns künstlerisches Frühwerk wurde bisher kaum berücksichtigt. Die Schriftstellerin und Künstlerin verkehrt in den frühen Berliner Nachkriegsjahren in einer eingeschworenen Künstlerboheme um das legendäre, surrealistisch geprägte Kabarett „Die Badewanne“. Mit dem Maler Alexander Camaro geht Zürn eine Liebesbeziehung ein. Ein reger künstlerischer Austausch der Jahre 1949 bis 1953 spiegelt ihre Seelenverwandtschaft wider.

Ersichtlich wird, dass die Inspiration und Kreativität der Berliner Jahre Zürns Werk nachhaltig geprägt haben. In ihren autobiografischen Schriften erinnert sie sich an diesen Lebensabschnitt als ein „Fenster in eine andere Welt“.

Jahre später lernt Unica Zürn in Berlin Hans Bellmer kennen und geht mit ihm nach Paris. Das Paar bewegt sich dort im Kreis der Französischen Surrealisten. Zürn stellt mehrmals in Paris aus und erfährt vor allem für ihre Zeichnungen und Anagramme Anerkennung. Das Camaro Haus würdigt die Künstlerkonstellation Unica Zürn – Camaro – Hans Bellmer erstmalig mit einer interdisziplinären Ausstellung. Rund 100 Exponate aus privaten Sammlungen – Gemälde und Aquarelle, darunter Zürns frühe bildnerische Bekenntnisse der 1950er Jahre, Zeichnungen, Fotografien, Kurzprosa und Briefe – veranschaulichen die schöpferische Intensität vor allem der Berliner Zeit.

Unica Zürn, Liebet euch untereinander, aus: Hexentexte 1954 © Brinkmann & Bose

 

Begleitveranstaltungen

13.03.2016, 17 Uhr
Lesung / Vortrag „Unica Zürn – Muse, Anagrammatikerin, Erfinderin einer Traumsprache“ mit Ilma Rakusa (Zürich)

Unica Zürn, o.T., 1960, Privatsammlung
© Brinkmann & Bose

14.04.2016, 20 Uhr
Film „Les jeux à deux – Die Spiele zu zweit“ von Friederike Beck (Berlin)

10.05.2016, 20 Uhr
Konzert, „Unica Zürn – Eine Hommage“, von Seyko Itoh und Ensemble (Tokyo/Berlin)

26.05.2016, 19 Uhr
Vortrag „Zum poetischen Bild bei Unica Zürn“ von Rike Felka (Berlin)

06.07.2016, 17 Uhr
Finissage

Weitere aktuelle Ausstellungen in der Camaro Stiftung

Ausstellung
14. Februar 2025 – 28. März 2025
Ulrich Baehr „Comix: Besuch in russischen Wohnzimmern 2019-2024“
Pop-Up Ausstellung im Camaro Haus Ausstellungsdauer: 14.02.-28.03.2025 Vernissage: 13.02.2024 um 18 Uhr   Bereits seit den 1960er-Jahren behandelt der Maler Ulrich Baehr Themen mit politischen und zeithistorischen Bezügen. Nun kommt er in seinem comic-artigen Bilderzyklus „Comix: Besuch in russischen Wohnzimmern“ darauf zurück. Eine zentrale Frage, die sich Ulrich Baehr dabei stellt, lautet: wie tickt die russische Zivilgesellschaft? Baehrs traumartige Gemälde aus dieser Serie wirken trotz ihres satirischen Hintersinns bedrückend: Sie lassen in persönliche und vertraute Räume der russischen Zivilgesellschaft blicken und überschatten diese wortwörtlich. Intime Wohnräume werden von bedrohlichen Gesichtszügen Putins, Lenins oder Stalins heimgesucht und stellen die russische Zivilgesellschaft gesichtslos und anonym dar. Alle Werke sind von dem Entkommen aus dieser Enge geprägt. Menschen ergreifen die Flucht vor (lauernden) Gefahren, wie Korruption, Gewalt und nationalistischer Propaganda, die politische Machthaber brachten – oder bringen werden? Begonnen 2019 und seither fortgesetzt, hat die Serie seit dem Überfall auf die Ukraine 2022 beklemmende Aktualität erfahren und lässt diese Frage immer wieder neu aufleben. Ulrich Baehr (*1938) gehört dem Kritischen Realismus an, welcher gezielt soziale Missstände darstellt und somit nicht nur zeigt, wie die Welt ist, sondern auch fragt, wie sie besser sein könnte. Nach seinem Studium an der staatlichen Hochschule für bildende Künste Berlin und an der Freien Universität Berlin wurde er Mitbegründer der Galerie Großgörschen 35 (1964-68) und der Gruppe Aspekt (1972-78). Auch unterrichtete er an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig, an der Hochschule der Künste Berlin und an der Fachhochschule Hannover Bildende Kunst. Sein Atelier befindet sich am „Checkpoint Charlie“ in Berlin.     *Durch die Teilnahme an den Veranstaltungen erklären Sie sich mit der möglichen Veröffentlichung von Bildmaterial, auf dem Sie abgebildet sind, einverstanden.MehrTeilenTermin speichern