von anja

#11

Unser #weeklycamaro #11 zeigt eine nahezu lebensgroße weibliche Figur, im Bildtitel als Renata definiert. Camaro heiratete 1966 seine ehemalige Meisterschülerin Renate Gentner, die sich seit ihrem Studium Renata nannte. Sie war ihm nicht nur Geliebte, Inspiration und Künstlerin; Alexander Camaro machte sie auch zum Bildinhalt zahlreicher Werke – oftmals sitzend.
Dass Camaros Verehrung zu Renata groß war, spiegelt sich in diesem Bildnis wieder. Nahezu majestätisch wird „Renata im Pelz“ zum Bildmittelpunkt erhoben. Sie sitzt auf einem Sessel, anatomisch entgegen akademischer Grundlagen dargestellt. Dabei trägt sie einen hermelinartigen Pelzmantel und eine Pelzmütze. Man muss an „Venus im Pelz“ von Leopold Sacher-Masoch denken.
Das Werk enthält eine mehrdeutige Narration. Es scheint ein Zwischenzustand festgehalten worden zu sein: kurz bevor sie aufsteht, um möglicherweise hinauszugehen oder kurz bevor sie sich hinsetzt, nachdem sie draußen war?
Mit diesem Dazwischen entsteht der Eindruck, dass Renata fast zu schweben scheint.
Dieses Gemälde ist Bestandteil der im Camaro Haus derzeitig präsentierten Ausstellung „Alexander Camaro zum 120. Geburtstag“.

[Alexander Camaro, Renata im Pelz, 1974, Öl auf Leinwand, 200x150cm
©Camaro Stiftung / VG Bild-Kunst Bonn]

[EN]
Our #weeklycamaro #11 shows a nearly life-size female figure, in the caption defined as Renata. Camaro married his former master student Renate Gentner in 1966, who called herself Renata since study times. She was not only lover, inspiration and artist; Alexander Camaro painted her in numerous works – often seated.
The portrait reflects Camaro´s  great adoration for Renata. Almost majestically “Renata in furs“ is increased to the center of the painting. She is sitting on a chair, shown anatomically contrary to academic principles. She wears an ermine-like fur coat and a fur hat. One has to think of „Venus in furs“ by Leopold Sacher-Masoch.
The work contains an ambiguous narration. An intermediate state seems to have been captured: just before she stands up, possibly to go outside, or just before sitting down after being outside? This in-between gives the impression that Renata almost floating.

This painting is part of the exhibition „Alexander Camaro on his 120th Birthday“ currently being presented in the Camaro House.

Weitere aktuelle Ausstellungen in der Camaro Stiftung

Ausstellung
11. Oktober 2024 – 31. Januar 2025
By the Means of Art – Mit den Mitteln der Kunst
In dieser Ausstellung wird gezeigt, wie die Mittel der Kunst genutzt werden können, um insbesondere Kindern und Jugendlichen neue Wege und Perspektiven aufzuzeigen. Es werden mehrere Organisationen vorgestellt, die mit künstlerischen Mitteln Kinder bei ihrer Stabilisierung und Identitätsfindung unterstützen (in internationalen Krisensituationen aber auch im Berliner Kontext). stART international arbeitet im In- und Ausland mit interdisziplinären Teams aus Pädagog:innen, Therapeut:innen und Künstler:innen pädagogisch-traumatherapeutisch und mit den zur Verfügung stehenden künstlerischen Mitteln direkt in Krisengebieten u.a. in Flüchtlingslagern, in Kindergärten, Schulen, Waisenhäusern. stART ist in dieser Ausstellung auch mit dem partizipativen Projekt SIMPLY BLUE! vertreten. Ephra ist eine gemeinnützige Organisation in Berlin. Berliner Kinder aus Brennpunktschulen werden durch den direkten Kontakt zu Künstlern in deren Ateliers oder in Ausstellungen mit künstlerischen Techniken und Ausdrucksformen vertraut gemacht. Der Zugang zu Kunst und Kultur soll jedem Kind gewährleistet werden, unabhängig von Herkunft oder finanzieller Situation. Das Projekt Nu Dagbé wird von der Camaro Stiftung nachhaltig unterstützt. Straßenkinder erhalten eine Ausbildung im Bereich Zirkus; durch das Erlernen künstlerischer Ausdrucksformen wird die Emanzipation der Jugendlichen gefördert.   Statement der Kuratorin Paula Anke Es wird heute immer nötiger, mit den Mitteln der Kunst Integrationshilfe zu leisten, auch um die bei uns gestrandeten Kinder nicht nur zu stabilisieren, sondern sie mit in unsere Kultur hineinzuziehen. Wobei die Mittel der Kunst interdisziplinär und spartenoffen gemeint sind. Diese kulturvermittelnden Techniken erlauben, wo immer auf der Welt sich selbst identitätsstärkende Freiräume zu schaffen. Während der Ausstellung werden auf einem „schwarzen Brett“ dem Thema entsprechende Aufrufe und aktuelle ehrenamtliche Initiativen aus dem Berliner Umfeld veröffentlicht.   Zur Unterstützung des Zirkusprojektes Nu Dagbé in Benin wenden sie sich bitte direkt an die Camaro Stiftung. Spendenkonten: stART international e.V.: IBAN: DE56 7001 0080 0009 0098 05, BIC/SWIFT: PBNKDEFF Ephra gUG: IBAN: DE98 4306 0967 1227 3321 00, BIC/SWIFT: GENODEM1GLS     eine Kooperation zwischen  MehrTeilenTermin speichernAnkündigungsbild zur Ausstellung "By the Means of Art - Mit den Mitteln der Kunst". Das Foto besteht aus kleinen Quadraten mit Fotos von dem Verein stART international e.V., der gemeinnützigen Organisation Ephra und dem Projekt der Camaro Stiftung Nu Dagbé. Alles ist in einem Blauton gehalten.