von anja

#45

Unser #weeklycamaro #45 gehört zur Werkfolge „Hölzernes Theater“. ‚Die Abonnentin‘, eine weibliche Figur, anonymisiert durch das Weglassen von Gesichtszügen, sitzt auf einer Loge seitlich und leicht nach vorn gebeugt, als folgte sie dem Geschehen auf der Bühne, die im Bild allerdings nicht ersichtlich wird. Die Umgebung baut sich aus stürzenden Linien auf und gekippte, gestaffelte Farbflächen ragen in den Raum. Sie erinnern „an die Peinture eines Henri Matisse“*. Wahrscheinlich kam Camaro mit dessen Malweise über Oskar Moll, einem ehemaligen Matisse-Schüler, in Berührung. In der Zeit als Camaro an der Staatlichen Schule für Kunst und Kunstgewerbe studierte, lehrte auch Moll und „obwohl Camaro nie offiziell Schüler von Oskar Moll war, lassen sich dessen Einflüsse im Werk Camaros (, wie auch in unserem #weeklycamaro,) erkennen und nachvollziehen“* – unter anderem stehen feine Gitterstrukturen und kleinteilige Ornamente in Kleidung im Kontrast zu großflächigen Formen.

(*Anges Kern: Das Ekhof-Theater. Inspirationsquelle des Hölzernen Theaters, in: Camaro. Hölzernes Theater, S.16f.)

[Alexander Camaro, Die Abonnentin (Hölzernes Theater), 1946, Tempera auf Karton, 85×60,4cm
Foto: Eric Tschernow, © Camaro Stiftung]

[EN]
Our #weeklycamaro #45 is part of the series „Hölzernes Theater“. ‚Die Abonnentin‘, a female figure, anonymized by the omitting of facial features, sits on a lodge at the side and slightly bent forward, as if following the action on stage, which is not visible in the painting. The surroundings are made up of plunging lines and tilted, staggered areas of color protrude into the room. They are reminiscent „of the peinture of Henri Matisse „*. Camaro probably came into contact with Matisse’s style of painting through Oskar Moll, a former student of Matisse. At the time when Camaro was studying at the State School of Arts and Crafts, Moll was also teaching and „although Camaro was never officially a student of Oskar Moll, his influences can be recognized and traced in Camaro’s work“* – among other things, fine grid structures and small-scale ornaments in clothing contrast with large-scale forms.

Weitere aktuelle Ausstellungen in der Camaro Stiftung

Ausstellung
11. Oktober 2024 – 31. Januar 2025
By the Means of Art – Mit den Mitteln der Kunst
In dieser Ausstellung wird gezeigt, wie die Mittel der Kunst genutzt werden können, um insbesondere Kindern und Jugendlichen neue Wege und Perspektiven aufzuzeigen. Es werden mehrere Organisationen vorgestellt, die mit künstlerischen Mitteln Kinder bei ihrer Stabilisierung und Identitätsfindung unterstützen (in internationalen Krisensituationen aber auch im Berliner Kontext). stART international arbeitet im In- und Ausland mit interdisziplinären Teams aus Pädagog:innen, Therapeut:innen und Künstler:innen pädagogisch-traumatherapeutisch und mit den zur Verfügung stehenden künstlerischen Mitteln direkt in Krisengebieten u.a. in Flüchtlingslagern, in Kindergärten, Schulen, Waisenhäusern. stART ist in dieser Ausstellung auch mit dem partizipativen Projekt SIMPLY BLUE! vertreten. Ephra ist eine gemeinnützige Organisation in Berlin. Berliner Kinder aus Brennpunktschulen werden durch den direkten Kontakt zu Künstlern in deren Ateliers oder in Ausstellungen mit künstlerischen Techniken und Ausdrucksformen vertraut gemacht. Der Zugang zu Kunst und Kultur soll jedem Kind gewährleistet werden, unabhängig von Herkunft oder finanzieller Situation. Das Projekt Nu Dagbé wird von der Camaro Stiftung nachhaltig unterstützt. Straßenkinder erhalten eine Ausbildung im Bereich Zirkus; durch das Erlernen künstlerischer Ausdrucksformen wird die Emanzipation der Jugendlichen gefördert.   Statement der Kuratorin Paula Anke Es wird heute immer nötiger, mit den Mitteln der Kunst Integrationshilfe zu leisten, auch um die bei uns gestrandeten Kinder nicht nur zu stabilisieren, sondern sie mit in unsere Kultur hineinzuziehen. Wobei die Mittel der Kunst interdisziplinär und spartenoffen gemeint sind. Diese kulturvermittelnden Techniken erlauben, wo immer auf der Welt sich selbst identitätsstärkende Freiräume zu schaffen. Während der Ausstellung werden auf einem „schwarzen Brett“ dem Thema entsprechende Aufrufe und aktuelle ehrenamtliche Initiativen aus dem Berliner Umfeld veröffentlicht.   Zur Unterstützung des Zirkusprojektes Nu Dagbé in Benin wenden sie sich bitte direkt an die Camaro Stiftung. Spendenkonten: stART international e.V.: IBAN: DE56 7001 0080 0009 0098 05, BIC/SWIFT: PBNKDEFF Ephra gUG: IBAN: DE98 4306 0967 1227 3321 00, BIC/SWIFT: GENODEM1GLS     eine Kooperation zwischen  MehrTeilenTermin speichernAnkündigungsbild zur Ausstellung "By the Means of Art - Mit den Mitteln der Kunst". Das Foto besteht aus kleinen Quadraten mit Fotos von dem Verein stART international e.V., der gemeinnützigen Organisation Ephra und dem Projekt der Camaro Stiftung Nu Dagbé. Alles ist in einem Blauton gehalten.