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Ausstellung

Lives in between II

Scharoun – Camaro – Berlin

15. Dezember 2019 – 29. Februar 2020Camaro Haus, Potsdamer Str. 98 A, 10785 Berlin

Die Ausstellung thematisiert in ihrem interdisziplinären Ansatz Architektur, Malerei und Tanz. Sie knüpft an die traditionsreiche sowie vielgestaltige kulturelle Wegeverbindung der Städte Berlin und Breslau/Wrocław an. Berlin und das polnische Wrocław pflegen eine engagierte Städtefreundschaft. Seit 2016 – Wrocław genoss den Titel der Europäischen Kulturhauptstadt – verkehrt der so genannte Kulturzug in Direktfahrt zwischen den beiden Städten, eine Vielzahl an wechselseitigen Kulturinitiativen stärkt die Beziehungen.

In den 1920er-Jahren gingen starke Impulse von der Staatlichen Akademie für Kunst und Kunstgewerbe in Breslau aus: Hier trafen sich u. a. befreundete Künstler*innen, die enge Kontakte nach Berlin pflegten. Architekten wie Hans Scharoun trugen mit innovativen Bauten zum weltoffenen Erscheinungsbild der beiden Städte entscheidend bei.

Alexander Camaro – geboren in Breslau – studierte an der Breslauer Akademie v. a. beim ehemaligen Brücke-Maler und Expressionisten Otto Mueller. Später wirkte der Künstler in Berlin und zählt heute zu den wichtigen Vertretern der deutschen Nachkriegsmoderne. Für die von Hans Scharoun gebaute Philharmonie und Staatsbibliothek am Kulturforum in Berlin entwarf und konzipierte Camaro die bekannten Glasbausteinwände (Ausführung: Susanne Riée und Renata Camaro). Über Videoprojektionen werden Scharouns Bauwerke aus Berlin und Wrocław übertragen.

Als Ausgangspunkt für die Tanzimprovisationen dienen Camaros abstrakte Gemälde der 1960er- und 1980er-Jahre. Die reduzierten Formen und Linien bilden eigene, architektonisch angelegte Bildräume. Sie kommunizieren mit der sie umgebende Raumarchitektur sowie den Architekturen der Berliner Philharmonie und Staatsbibliothek von Scharoun.

 

Performance:
Anna Katalin Németh (Konzept, Tanz), Oliver Pinchbeck (Tanz), Louis Volkmann (Film), Darek Dżugan (Kontrabass), Jakub Olejnik (Kontrabass, Piano), Dominic Oelze (Schlagwerk/Pauke)

 

Im November 2018 startete das „BERLIN _kulturforum_WROCŁAW“, eine Initiative des Kulturzuges Berlin_Wrocław, Strefa Kultury Wrocław, gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa. Kunst- und Kulturschaffende aus beiden Städten trafen sich in Berlin, um sich auszutauschen: Was sind gemeinsame Themen? Und welche Projekte können sich aus gegenseitigen Fragestellungen entwickeln? Architektur, Tanz, Fotografie und experimentelle Musik rückten besonders in den Vordergrund. Eine Reihe gemeinsamer Veranstaltungen in Wrocław und Berlin wurden in der Folge umgesetzt:
LIVES IN BETWEEN I | Wrocław, OP ENHEIM, 8.6.2019
TRANSITWESEN I Kulturzug Berlin_Wrocław, 25.10.2019
CIAŁOŚĆ | Wrocław, Studio TIFF, 4.10.2019 | Berlin, GlogauAIR, 7.11.2019

 

Die Performance am Samstag, den 14.12.2019 ist gleichzeitig die Eröffnung der Ausstellung und findet zu folgenden Zeiten statt: 15 Uhr, 17 Uhr, 19 Uhr (Dauer ca. 1 Stunde). Begrenzte Platzanzahl, um Anmeldung zur Performance unter Nennung der gewünschten Uhrzeit wird gebeten unter: info@camaro-stiftung.de oder 030 26392975. Wir bitten um eine Spende zwischen 4–15 Euro.
Zum Ausklang des Abends haben Sie gegen 20 Uhr Gelegenheit, sich mit den Akteurinnen und Akteuren aller Projekte in lockerer Runde auszutauschen.

 

Oliver Pinchbeck, Anna Katalin Németh

 

Unter der Schirmherrschaft des Berliner Senators für Kultur und Europa Klaus Lederer
Unter der Ehrenschirmherrschaft des Stadtpräsidenten von Breslau Jacek Sutryk

Weitere aktuelle Ausstellungen in der Camaro Stiftung

Ausstellung
19. April 2024 – 26. Juli 2024
Die Kraft der Melancholie. Alexander Camaro und Seelenverwandte
Vernissage: 18.04.2024 um 18 Uhr Eine Ausstellung mit Arbeiten von: Hermann Bachmann, Kurt Bunge, Alexander Camaro, Werner Heldt, Karl Hofer, Ulrich Knispel, Curt Lahs, Oskar Moll, Paul Strecker, Horst Strempel und Mac Zimmermann.   Melancholie ist ein Gemütszustand – angesiedelt irgendwo zwischen Traurigkeit und Träumerei. Sie kommt und geht und ist etwas vom Schönen im Leben – etwas, das kreativ machen kann. Dieser besonderen Atmosphäre geht die Ausstellung nach, indem sie Werke zeigt, die von einem besonderen melancholischen Kolorit zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit geprägt sind. Alexander Camaro wurde immer wieder als großer Melancholiker bezeichnet, sein Schaffen als seltener Sonderfall betrachtet. Im westlichen Nachkriegsstaat blieb er mit seinen gegenstandsbezogenen Bildern in den Augen der Kunstkritik lange eine „interessante Ausnahme, ein distinguiertes Überbleibsel“ (Anthony Thwaites, 1961) der Zwischenkriegsmoderne. Der Blick auf das künstlerische Schaffen der Stadt Halle (Saale), ihrer renommierten Kunsthochschule Burg Giebichenstein und dem Neuaufbau der bedeutenden Sammlung des Kunstmuseum Moritzburg nach 1945, wirft ein neues Licht auf diese Sonderrolle, die sich Alexander Camaro in Berlin zunächst nur mit gegenständlich arbeitenden Künstlern wie Werner Heldt und Karl Hofer teilte. Bereits im Jahr 1947 erwarb das Kunstmuseum Moritzburg Gemälde von Alexander Camaro. Durch den Erwerb seiner Werke, aber auch von Arbeiten Horst Strempels, Werner Heldts, Curt Lahs‘ und Karl Hofers, entstand eine Stimmung innerhalb der Sammlung, die mit dem Begriff der Melancholie beschrieben werden kann und später das Kunstschaffen in der Saalestadt maßgeblich beeinflusste. Für die ausgestellten Maler aus dem Kreis und Umfeld der „Halleschen Schule“, Hermann Bachmann, Kurt Bunge oder Ulrich Knispel, überwog nach 1945 allerdings nur für kurze Zeit die künstlerische Freiheit und Selbstbestimmung – ein Klima, das zu einem besonderen Stimmungsbild ihrer Malerei – und gewissermaßen zu einer Seelenverwandtschaft mit Alexander Camaro führte. Kuratiert wurde die Ausstellung von Matthias Rataiczyk, Leiter Kunsthalle „Talstrasse“, Halle (Saale) und Dr. Anna Krüger, Camaro Stiftung, Berlin.   anschließend findet unser Aperitivo statt. (Weitere Informationen dazu folgen in Kürze)   *Durch die Teilnahme an der Veranstaltung erklären Sie sich mit der möglichen Veröffentlichung von Bildmaterial, auf dem Sie abgebildet sind, einverstanden.*  MehrTeilenTermin speichern