Alexander Camaro und Breslau
Eine Hommage
Alexander Camaro, Gerti vor rotem Hintergrund,
1923, Aquarell und schwarze Kreide auf Pappe,
Camaro Stiftung, Berlin © Camaro Stiftung,
Berlin/VG Bild-Kunst, Bonn 2019/Foto: Eric Tschernow
Eröffnung am Donnerstag, 4.4.2019, 19 Uhr
„Er liebte alles an Breslau, seine Jugend, seine Malerei und sein Studium bei
Otto Mueller und er liebte es immer – sein Leben lang …“
Renata Camaro über Alexander Camaro, 2004
Alexander Camaro (1901 Breslau–Berlin 1992) gilt als der bedeutendste Schüler des international bekannten Expressionisten und Brücke-Malers Otto Mueller.
Faszinierend ist, wie nachdrücklich sich Camaros Erinnerungen sowohl an seine schlesische Heimat als auch an seine Studienjahre an der Staatlichen Akademie für Kunst und Kunstgewerbe zu Breslau offenbaren. Auf seine Prägung durch Breslau und Schlesien verwies er immer wieder in Interviews, in inszenierten Atelierfotografien und eigenen Kurzfilmen. Mueller wurde zur erklärten Identifikationsfigur, die mit autoreflexiven Bekenntnissen verschmolz. Ab den 1980er-Jahren zeigen sich die Breslauer Erinnerungen auch in Camaros figurativer Malerei als besonders präsent.
Vor allem aber die Welt der Bühne, der Musik und der Schaustellerei, die der angehende Künstler hautnah erlebte, sollten ihn nie wieder loslassen. Unter diesen Voraussetzungen schuf Camaro ein in seiner Vielseitigkeit bemerkenswertes und für die Nachkriegsmoderne bedeutendes Gesamtwerk.