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Vortrag

Die polnische Avantgarde in Berlin

Donnerstag, 14. Februar 2019, 18:00 UhrHamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin, Invalidenstraße 50–51, 10557 BerlinVortrag kostenfrei zzgl. Eintritt. Begrenzte Teilnehmerzahl. Anmeldung nicht erforderlich.

Referentin: Dr. Lidia Głuchowska, Universität Zielona Góra/PL

Stanisław Kubicki, Der Turmbau zu Babel (Revolution) (Wieża Babel),
1917/63, Linolschnitt Muzeum Narodowe, Poznań
© Foto: Muzeum Narodowe, Poznań

Stanisław Kubicki, Das Blühen (Kwitnienie), 1928, Pastell auf Papier, Sammlung Prof. St. Kubicki, Berlin, © Foto: Thomas Bruns

 

Berlin galt im 20. Jahrhundert als ein „Umschlageplatz“ transnationaler avantgardistischer Bewegungen. Kunst- und Kulturschaffende unterschiedlicher Nationalitäten und Glaubensrichtungen zog es dorthin. Auch der polnische Expressionismus hat seine Wurzeln in Berlin und im niederschlesischen Schömberg, wo Stanisław Kubicki mit seinem Linolschnitt Der Turmbau zu Babel die Ikone dieser Bewegung schuf. Auch das Bauhaus und sein Umfeld beeinflusste deutsche und polnische Künstler und Künstlerinnen der Avantgarde, die in Berlin und Polen tätig waren: etwa die Mitglieder der Warschauer Künstlergruppen Blok und Praesens oder auch die ehemaligen polnischen Expressionisten wie Stanisław Kubicki oder entfernt den später konstruktivistisch arbeitenden Henryk Berlewi.

Lidia Głuchowska ist Leiterin der Abteilung Kunsttheorie am Institut für Visuelle Künste der Universität Zielona Góra/PL. Ihre Bücher wurden u. a. vom polnischen Kunsthistorikerverband ausgezeichnet. Zuletzt veröffentlicht: Stanisław Kubicki – in transitu. Ein Poet übersetzt sich selbst, Wrocław 2015 (in dt. u. pl. Sprache). Lidia Głuchowska ist wissenschaftliche Beraterin von polnischer Seite im deutsch-polnischen Ausstellungsprojekt MALER. MENTOR. MAGIER. Otto Mueller und sein Netzwerk in Breslau, sowie Mitherausgeberin (mit Dagmar Schmengler und Agnes Kern) der gleichnamigen Begleitpublikation (DE/PL).

 

Ort: Aktionsraum (Durchgang durch das Museumsrestaurant Sarah Wiener) im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin

Weitere aktuelle Ausstellungen in der Camaro Stiftung

Ausstellung
14. Februar 2025 – 28. März 2025
Ulrich Baehr „Comix: Besuch in russischen Wohnzimmern 2019-2024“
Pop-Up Ausstellung im Camaro Haus Ausstellungsdauer: 14.02.-28.03.2025 Vernissage: 13.02.2024 um 18 Uhr   Bereits seit den 1960er-Jahren behandelt der Maler Ulrich Baehr Themen mit politischen und zeithistorischen Bezügen. Nun kommt er in seinem comic-artigen Bilderzyklus „Comix: Besuch in russischen Wohnzimmern“ darauf zurück. Eine zentrale Frage, die sich Ulrich Baehr dabei stellt, lautet: wie tickt die russische Zivilgesellschaft? Baehrs traumartige Gemälde aus dieser Serie wirken trotz ihres satirischen Hintersinns bedrückend: Sie lassen in persönliche und vertraute Räume der russischen Zivilgesellschaft blicken und überschatten diese wortwörtlich. Intime Wohnräume werden von bedrohlichen Gesichtszügen Putins, Lenins oder Stalins heimgesucht und stellen die russische Zivilgesellschaft gesichtslos und anonym dar. Alle Werke sind von dem Entkommen aus dieser Enge geprägt. Menschen ergreifen die Flucht vor (lauernden) Gefahren, wie Korruption, Gewalt und nationalistischer Propaganda, die politische Machthaber brachten – oder bringen werden? Begonnen 2019 und seither fortgesetzt, hat die Serie seit dem Überfall auf die Ukraine 2022 beklemmende Aktualität erfahren und lässt diese Frage immer wieder neu aufleben. Ulrich Baehr (*1938) gehört dem Kritischen Realismus an, welcher gezielt soziale Missstände darstellt und somit nicht nur zeigt, wie die Welt ist, sondern auch fragt, wie sie besser sein könnte. Nach seinem Studium an der staatlichen Hochschule für bildende Künste Berlin und an der Freien Universität Berlin wurde er Mitbegründer der Galerie Großgörschen 35 (1964-68) und der Gruppe Aspekt (1972-78). Auch unterrichtete er an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig, an der Hochschule der Künste Berlin und an der Fachhochschule Hannover Bildende Kunst. Sein Atelier befindet sich am „Checkpoint Charlie“ in Berlin.     *Durch die Teilnahme an den Veranstaltungen erklären Sie sich mit der möglichen Veröffentlichung von Bildmaterial, auf dem Sie abgebildet sind, einverstanden.MehrTeilenTermin speichern