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Ausstellung

Das Hölzerne Theater

Alexander Camaro und die Bühne

3. November 2018 – 22. Dezember 2018Camaro Haus, Potsdamer Str. 98 A, 10785 Berlin

Edmund Kesting, Der Maler Alexander Camaro, 1946,
Camaro Stiftung © Camaro Stiftung/VG Bild-Kunst, Bonn 2018

Der 19-teilige Zyklus Das Hölzerne Theater von 1946 gilt als Hauptwerk des interdisziplinär wirkenden Künstlers Alexander Camaro: Die von Zartheit und Melancholie getragenen Bild-Variationen ließen ihn zum gefeierten Maler im Nachkriegsdeutschland werden.

Camaro, der auch als Tänzer arbeitete, setzte sich mit einem ihn prägenden Thema auseinander: im Hölzernen Theater wird die Bühne zum Erfahrungsraum.

Das Hölzerne Theater ist gewissermaßen als „Bild-Zitat“ seiner eigenen Künstler-Biografie zu verstehen. 1934 war Alexander Camaro Tanzmeister am Stadttheater in Gotha. Eigenen Aussagen zufolge wohnte er damals auf Schloss Friedenstein, wo er das berühmte, historische Ekhof-Theater als Quelle der Inspiration entdeckte: Den Zauber dieser barocken Bühne verarbeitete der Künstler auch literarisch, 1946 übertrug er ihn in die Malerei. Camaros zuweilen an den frühen Matisse erinnernde Bildersprache charakterisiert eine lyrische Stimmung, in der malerischen Folge begegnet immer wieder das Material Holz.

Die reale hölzerne Kulisse als Bühnenraum, der Bildzyklus und der Künstler selbst treten in eine Wechselbeziehung: Mit dem Hölzernen Theater setzte Alexander Camaro, anerkannter Vertreter der Nachkriegsmoderne, dem Ekhof-Theater auf Schloss Friedenstein in Gotha – heute gilt es als „Ursprung des modernen deutschen Theaters“ – ein besonderes Denkmal.

­Seit 1983 wird der komplette Bildzyklus erstmals wieder ausgestellt. Die Präsentation versteht sich als ausschließliche Würdigung dieser Werkgruppe, die sowohl den malerischen Antrieb als auch das Echo in der Kunstwelt in den Blick nimmt. Ergänzt wird sie durch Camaros literarische Verarbeitung des Themas sowie seine Entwürfe und Studien zum Umkreis des Hölzernen Theaters, durch Pressestimmen der Zeit und Reaktionen aus dem unmittelbaren Künstler-Umfeld, sowie durch fotografische Reproduktionen des Ekhof-Theaters in Gotha.

Weitere aktuelle Ausstellungen in der Camaro Stiftung

Ausstellung
19. April 2024 – 26. Juli 2024
Die Kraft der Melancholie. Alexander Camaro und Seelenverwandte
Vernissage: 18.04.2024 um 18 Uhr Ausstellungsdauer: 19.04.-26.07.2024   Eine Ausstellung mit Arbeiten von: Hermann Bachmann, Kurt Bunge, Alexander Camaro, Werner Heldt, Karl Hofer, Ulrich Knispel, Curt Lahs, Oskar Moll, Paul Strecker, Horst Strempel und Mac Zimmermann.   Melancholie ist ein Gemütszustand – angesiedelt irgendwo zwischen Traurigkeit und Träumerei. Sie kommt und geht und ist etwas vom Schönen im Leben – etwas, das kreativ machen kann. Dieser besonderen Atmosphäre geht die Ausstellung nach, indem sie Werke zeigt, die von einem besonderen melancholischen Kolorit zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit geprägt sind. Alexander Camaro wurde immer wieder als großer Melancholiker bezeichnet, sein Schaffen als seltener Sonderfall betrachtet. Im westlichen Nachkriegsstaat blieb er mit seinen gegenstandsbezogenen Bildern in den Augen der Kunstkritik lange eine „interessante Ausnahme, ein distinguiertes Überbleibsel“ (Anthony Thwaites, 1961) der Zwischenkriegsmoderne. Der Blick auf das künstlerische Schaffen der Stadt Halle (Saale), ihrer renommierten Kunsthochschule Burg Giebichenstein und dem Neuaufbau der bedeutenden Sammlung des Kunstmuseum Moritzburg nach 1945, wirft ein neues Licht auf diese Sonderrolle, die sich Alexander Camaro in Berlin zunächst nur mit gegenständlich arbeitenden Künstlern wie Werner Heldt und Karl Hofer teilte. Bereits im Jahr 1947 erwarb das Kunstmuseum Moritzburg Gemälde von Alexander Camaro. Durch den Erwerb seiner Werke, aber auch von Arbeiten Horst Strempels, Werner Heldts, Curt Lahs‘ und Karl Hofers, entstand eine Stimmung innerhalb der Sammlung, die mit dem Begriff der Melancholie beschrieben werden kann und später das Kunstschaffen in der Saalestadt maßgeblich beeinflusste. Für die ausgestellten Maler aus dem Kreis und Umfeld der „Halleschen Schule“, Hermann Bachmann, Kurt Bunge oder Ulrich Knispel, überwog nach 1945 allerdings nur für kurze Zeit die künstlerische Freiheit und Selbstbestimmung – ein Klima, das zu einem besonderen Stimmungsbild ihrer Malerei – und gewissermaßen zu einer Seelenverwandtschaft mit Alexander Camaro führte. Kuratiert wurde die Ausstellung von Matthias Rataiczyk, Leiter Kunsthalle „Talstrasse“, Halle (Saale) und Dr. Anna Krüger, Camaro Stiftung, Berlin.       *Durch die Teilnahme an der Veranstaltung erklären Sie sich mit der möglichen Veröffentlichung von Bildmaterial, auf dem Sie abgebildet sind, einverstanden.*  MehrTeilenTermin speichern