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Ausstellung

Alexander Camaro und Breslau

Eine Hommage

19. Oktober 2018 – 10. März 2019Schlesisches Museum zu Görlitz, Brüderstraße 8, 02826 Görlitz

Eine Ausstellung des Schlesischen Museums zu Görlitz in Zusammenarbeit mit der Alexander und Renata Camaro Stiftung, Berlin und dem Muzeum Miejskie Wrocławia

Alexander Camaro, St. Annen in Breslau,
um 1980–90, Camaro Stiftung

Alexander Camaro gilt heute als der bedeutendste Schüler des legendären Expressionisten Otto Mueller. Vertiefend zur gleichzeitig in Berlin veranstalteten Schau „MALER. MENTOR. MAGIER. Otto Mueller und sein Netzwerk in Breslau“ (12.10.2018 bis 3.3.2019, Neue Galerie im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin) entstand deshalb eine Sonderausstellung über den in Breslau geborenen und dort aufgewachsenen Camaro: Im Mittelpunkt steht seine besondere Beziehung zur schlesischen Heimatstadt. Wie kaum ein anderer hat der vielseitige Künstler von Anregungen aus seiner Breslauer Kindheit und Jugend profitiert. Eine wichtige Rolle spielten für ihn Artisten und Schausteller, unter denen er vor dem Ersten Weltkrieg im Breslauer Vergnügungsort Morgenau aufwuchs. Dort erlernte er auch das Geigenspiel. Als 16-Jähriger schloss er sich einem „Wanderzirkus“ an und arbeitete als Clown und Hochseilartist. Nach dem Ersten Weltkrieg zog Camaro in die Breslauer Altstadt, wo sich ihm das Spektrum der interdisziplinären Künste erschloss: Malerei, Literatur und besonders auch die Bühne faszinierten den Künstler nachhaltig. Der Tanz führte ihn 1928 an die Schule der Ausdruckstänzerin Mary Wigman in Dresden. Nach 1945 avancierte Camaro zu einem maßgeblichen Vertreter der Berliner Nachkriegsmoderne. Sein zunehmender Einfluss in der Berliner Kunstszene verdankt sich seiner Vielseitigkeit als Maler, Tänzer, Kabarettist und Literat. Die Erinnerungen an die Breslauer Jahre blieben zeitlebens für ihn lebendig. Die Ausstellung mit Leihgaben aus dem Berliner Camaro Haus spiegelt die empfangene Inspiration aus Breslau in
Camaros Schaffen: In immer wieder neuen, geheimnisvoll-hintergründigen Sinnbildern voller Vitalität und Poesie.

Weitere aktuelle Ausstellungen in der Camaro Stiftung

Ausstellung
14. Februar 2025 – 28. März 2025
Ulrich Baehr „Comix: Besuch in russischen Wohnzimmern 2019-2024“
Pop-Up Ausstellung im Camaro Haus Ausstellungsdauer: 14.02.-28.03.2025 Vernissage: 13.02.2024 um 18 Uhr   Bereits seit den 1960er-Jahren behandelt der Maler Ulrich Baehr Themen mit politischen und zeithistorischen Bezügen. Nun kommt er in seinem comic-artigen Bilderzyklus „Comix: Besuch in russischen Wohnzimmern“ darauf zurück. Eine zentrale Frage, die sich Ulrich Baehr dabei stellt, lautet: wie tickt die russische Zivilgesellschaft? Baehrs traumartige Gemälde aus dieser Serie wirken trotz ihres satirischen Hintersinns bedrückend: Sie lassen in persönliche und vertraute Räume der russischen Zivilgesellschaft blicken und überschatten diese wortwörtlich. Intime Wohnräume werden von bedrohlichen Gesichtszügen Putins, Lenins oder Stalins heimgesucht und stellen die russische Zivilgesellschaft gesichtslos und anonym dar. Alle Werke sind von dem Entkommen aus dieser Enge geprägt. Menschen ergreifen die Flucht vor (lauernden) Gefahren, wie Korruption, Gewalt und nationalistischer Propaganda, die politische Machthaber brachten – oder bringen werden? Begonnen 2019 und seither fortgesetzt, hat die Serie seit dem Überfall auf die Ukraine 2022 beklemmende Aktualität erfahren und lässt diese Frage immer wieder neu aufleben. Ulrich Baehr (*1938) gehört dem Kritischen Realismus an, welcher gezielt soziale Missstände darstellt und somit nicht nur zeigt, wie die Welt ist, sondern auch fragt, wie sie besser sein könnte. Nach seinem Studium an der staatlichen Hochschule für bildende Künste Berlin und an der Freien Universität Berlin wurde er Mitbegründer der Galerie Großgörschen 35 (1964-68) und der Gruppe Aspekt (1972-78). Auch unterrichtete er an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig, an der Hochschule der Künste Berlin und an der Fachhochschule Hannover Bildende Kunst. Sein Atelier befindet sich am „Checkpoint Charlie“ in Berlin.     *Durch die Teilnahme an den Veranstaltungen erklären Sie sich mit der möglichen Veröffentlichung von Bildmaterial, auf dem Sie abgebildet sind, einverstanden.MehrTeilenTermin speichern