Stiftung

„Man könnte ja den Grundstein für eine Sammlung oder Stiftung durchaus legen. Aber es besteht Gefahr das Werk zu verwalten statt noch zu gestalten. Denn die Verpflichtung wird verlagert auf Unschöpferisches.“

Alexander Camaro, Berlin, 31. Mai 1983

 

Die Alexander und Renata Camaro Stiftung pflegt vor allem das Werk von Alexander Camaro und macht es der Öffentlichkeit zugänglich. Sie fördert den interdisziplinären Gedanken in Form eigener Projekte sowie die Auseinandersetzung mit ausgewählten, zeitgenössischen künstlerischen Positionen. Die Camaro Stiftung vergibt zielgerichtete Stipendien zur Aufarbeitung des künstlerischen Gesamtwerks und schreibt regelmäßig, gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern, Artist in Residence-Programme aus.
Besonders Malerei und Tanz, aber auch Literatur, Musik, Film und Zirkus sind namentlich die Kunstrichtungen, die sich auf das vielseitige Schaffen von Alexander Camaro beziehen.

Die Stifterin Renata Camaro, geboren 1934, besuchte zunächst in Krefeld die Textilfachschule bei den Bauhäusler*innen Georg Muche und Elisabeth Kadow, bevor sie dann 1959 in Alexander Camaros Malklasse an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin studierte. Das spätere Paar heiratete 1966 und stand in engem schöpferischen Austausch.
Nach dem Tod von Alexander Camaro 1992 verwaltete seine Witwe den künstlerischen Nachlass. 2009 verwirklichte sie mit Hilfe ihres Bruders Theodor Gentner den gemeinsamen Traum des Künstlerpaares: Die Gründung der Alexander und Renata Camaro Stiftung in Berlin. Der Mäzen und Diplom-Ingenieur prägte ein Konzept, das die Stiftung noch heute trägt. Theodor Gentner war seit der Gründung bis Februar 2024 Vorsitzender des Stiftungsvorstandes und ist jetzt Ehrenpräsident.

Innenansichten des Camaro Hauses

Camaro Haus

Mit seinem Standort an der lebhaften Potsdamer Straße im Bezirk Tiergarten ist das Camaro Haus an einer zentralen „Kulturmeile“ im Herzen Berlins gelegen – so ist das Kulturforum mit Philharmonie, Staatsbibliothek, Neuer Nationalgalerie sowie Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin in wenigen Gehminuten zu erreichen. Das historische Backsteingebäude im zweiten Hinterhof mit idyllischer Parkanlage empfängt Sie als Oase und besonderer Ort der Begegnung mit den interdisziplinären Künsten.

Das Camaro Haus kann auf eine wechselvolle Geschichte zurückblicken:
1893 wurde es auf Initiative des Vereins der Künstlerinnen und Kunstfreundinnen zu Berlin (heute: Verein der Berliner Künstlerinnen 1867 e.V.) für die vereinseigene Zeichen- und Malschule errichtet. Die Räumlichkeiten im Erdgeschoß und ersten Stock wurden vom Victoria-Lyceum bezogen – einer akademischen Bildungsstätte für Frauen –, der zweite und dritte Stock stand mit insgesamt sechs großen Atelierräumen und einem Oberlichtsaal der Kunstschule zur Verfügung. In den folgenden Jahren etablierte sich die Zeichen- und Malschule als feste Institution innerhalb der Berliner Kunstszene. Von 1896 bis 1898 nahm Paula Modersohn-Becker hier ihren ersten professionellen Zeichen- und Malunterricht, Käthe Kollwitz lehrte von 1898 bis 1903 in den Fächern Aktzeichnen, Lithografie und Radierung.
1911 zog die Vereinsschule aufgrund der großen Nachfrage in größere Räumlichkeiten an das Schöneberger Ufer. Von 1914 bis 1924 war das zukünftige Stiftungshaus im Besitz der Klaviermanufaktur Ibach und wurde dann an eine Aktiengesellschaft weiterverkauft.
Seit 1938 war das Haus in Besitz der für die nationalsozialistische Rüstungsproduktion arbeitende Charlottenburger Motoren- und Gerätebau-KG, die an diesem Standort bis 1945 für die Herstellung nachrichtentechnischer Geräte verantwortlich war.
Nach 1945 zog das jetzige Camaro Haus immer wieder Verlage, Galerien, Fotostudios und Werbeagenturen an: 1973 bezog der Rotbuch Verlag die Räumlichkeiten in der vierten Etage.
Seit 2010 trägt das Gebäude den Namen „Camaro Haus“ und ist Sitz der Alexander und Renata Camaro Stiftung im dritten Stockwerk. Im Camaro Haus etablierten sich seitdem wechselnde Galerien. Heute sind außerdem darin ansässig die Galerie P98a von Erik Spiekermann, das Büro der Heneghan Peng Architects sowie die Unternehmensberatung Klein und Pläcking.
Das Camaro Haus, das ursprünglich für die künstlerische Ausbildung von Frauen errichtet worden war, erfüllt heute wieder die Funktion einer spartenübergreifenden kulturellen Institution.

 

Team

Foto von Dr. Thomas von Brück
Dr. Thomas Frhr. von Brück, Vorstandsvorsitzender
thomas.vonbrueck@camaro-stiftung.de
Foto von Theodor Gentner
Dipl.-Ing. Theodor Gentner, Ehrenpräsident
Foto von Paula Anke
Paula Anke, Vorstand, Künstlerische Leitung
paula.anke@camaro-stiftung.de
Foto von Jacqueline Falk
Jacqueline Falk, Vorstand
jacqueline.falk@camaro-stiftung.de
Foto von Kerstin Gentner-Ritschl
Kerstin Gentner-Ritschl, Vorstand, Finanzen
kerstin.gentner-ritschl@camaro-stiftung.de
Foto von Esther Enzian
Esther Enzian, Depot
esther.enzian@camaro-stiftung.de
Foto von Anna Krüger
Dr. Anna Krüger, Programm & Ausstellungen 
anna.krueger@camaro-stiftung.de
Foto von Doris Granz
Doris Granz, Veranstaltungen 
doris.granz@camaro-stiftung.de
Foto von Anja Ritter
Anja Ritter, Vorstandsassistenz
anja.ritter@camaro-stiftung.de
Foto von Kulinski
Stanislaw Kulinski, Hausmeister

 

 

Ehemalige

Dr. Dagmar Schmengler, Kuratorin
Duc-Vinh Nguyen, Stipendiat
Agnes Kern, Projektkoordinatorin
Beatrice Magnus-Wiebel, Büro und Veranstaltungen