„Beides ist vorhanden in der Welt. Das Abstrakte und das Figürliche.“ (A. Camaro)

Für Camaro stand die Malerei von Anfang an und zu jeder Zeit im Zentrum nicht nur seines vielseitigen künstlerischen Schaffens, sondern des Lebens überhaupt. Seine Anfänge sind vom Expressionismus des verehrten Lehrers Otto Mueller geprägt. Auch für Camaro bleiben die Frau und die Natur zeitlebens bevorzugte Themen. Seine Tätigkeit am Theater spiegelt sich ebenso wider (Bilderserie „Hölzernes Theater“) wie seine Affinität zum Zirkus und den Artisten. Bei den Stadt- und Landschaftsbildern fließt der Eindruck der unmittelbaren Umgebung ein: das Schaufenster, der Wald, die See. Nach der Jahrhundertmitte wirkt sich die in der damaligen Moderne vorherrschende Abstraktion und Reduktion der Ausdrucksmittel bei Vergrößerung der Formate auch auf den Stil von Camaro aus, der jedoch seine Eigenständigkeit und Unverwechselbarkeit nie verliert. Immer behalten die Bilder einen Inhalt, der von Mythen ferner Kulturen z.B. Mexikos („Herz auf dem Opferstein“) angeregt sein kann. Camaro bildet nicht ab, sondern vermittelt das Existenzielle und profund Menschliche seiner Wahrnehmung von Welt.

Ursula Prinz, Kunsthistorikerin

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